Der Religionsunterricht ist in der Schule der Ort, an dem sich die Schüler_innen aktiv mit existenziellen Grundfragen auseinandersetzen. Im Vordergrund stehen dabei die Frage nach Gott, die persönliche Sinnsuche, die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Werten, anderen Religionen und Weltanschauungen. Dies geschieht vor dem Hintergrund der christlichen Tradition: Die Schüler_innen werden immer wieder dazu angehalten, ihre eigene Lebenswelt in Bezug zur Bibel und zur Tradition der katholischen Kirche zu setzen. Auf diese Weise entwickeln sie die Fähigkeiten, Fragen zu stellen, selbstständig sowie kritisch zu denken und zu handeln. Toleranz, Dialogfähigkeit, soziale sowie ökologische Verantwortungsbereitschaft werden gefördert.
Neben dem Fachunterricht ist uns die Eröffnung religiöser Erfahrungsräume wichtig. Zu Beginn und zum Ende eines jeden Schuljahres feiern wir mit der gesamten Schulgemeinde in der Kirche St. Felizitas einen ökumenischen Gottesdienst, der von Schüler_innen vorbereitet wird. Ebenfalls in St. Felizitas begrüßen wir am ersten Schultag mit einem ökumenischen Gottesdienst unsere neuen Schüler_innen der Klassen 5.
Ein weiteres Angebot religiöser und lebenskundlicher Orientierung eröffnen wir den Schüler_innen der Jahrgangstufe Q1 mit den „Tagen religiöser Orientierung“. Dieses Angebot richtet sich an alle Schüler_innen, ganz gleich welcher Konfession oder Religionszugehörigkeit. Seit vielen Jahren erfreuen sich diese Orientierungstage einer großen Attraktivität. In der Regel nutzen etwa 80 bis 90% unserer Schüler_innen dieses schulische Angebot, geht es hier doch nicht nur um Fragen von Religion im engeren Sinne, sondern auch um Themen der Lebens- und Zukunftsgestaltung. Wir führen diese „Tage religiöser Orientierung“ auf der Jugendburg Gemen in Zusammenarbeit mit den dortigen Referent_innen durch.
Das benachbarte Kloster der Franziskanerinnen mit seinem Meditationsraum und seiner Kapelle eröffnet uns mit großer Gastfreundschaft die Möglichkeit, dort mit einzelnen Klassen und Kursen Meditationen und Andachten durchzuführen.
Katholische Religionslehre in der Oberstufe
In der Oberstufe vertiefen die Schüler_innen ihr in der Sekundarstufe I gewonnenes religiöses Grundwissen und erweitern ihre Kompetenzen. Dabei zielt die Einführungsphase darauf, eine Grundlage für den Religionsunterricht der Oberstufe mit seinen komplexeren Inhalten und Arbeitsweisen, seinem höheren Maß an Abstraktion und seiner anspruchsvolleren Reflexionsebene zu schaffen. Dies erfolgt anhand von folgenden grundlegenden Themenfeldern (vgl. dazu auch das „Schulcurriculum Katholische Religionslehre Sek II – Kurzfassung“): Religion als Phänomen, Umgang mit der Bibel, Verhältnis von Naturwissenschaften und Religion/Glaube, Erkenntnistheorie, Anthropologie (Lehre vom Menschen) und Ethik. In der Qualifikationsphase beschäftigen sich die Schüler_innen dann mit zentralen Fragestellungen des Religionsunterrichts im Rahmen folgender Inhaltsfelder:
- Anthropologie: Der Mensch – u.a. in christlicher Perspektive
- Theologie: Antworten auf die Gottesfrage
- Christologie: Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi
- Ekklesiologie: Kirche in ihrem Anspruch und Auftrag
- Ethik: Verantwortliches Handeln – u.a. aus christlicher Motivation
- Eschatologie: Die christliche Hoffnung auf Vollendung
Mit diesen Inhaltsfelder setzen sich die Schüler_innen durch vielfältige Arbeitsmethoden auseinander: Neben der Erschließung von vor allem theologischen Texten werden z.B. Umfragen, Internetrecherchen, Bild- und Filmanalysen sowie Podiumsdiskussionen durchgeführt, auch kreative Formen wie z.B. die Gestaltung einer Installation intensivieren die persönliche Auseinandersetzung.
Darüber hinaus setzt sich das Fach Religion zum Ziel, die Urteilsfähigkeit der Schüler_innen im Sinne einer grundlegenden Orientierung in der heutigen Lebenswelt aus- und weiterzubilden. Wie auch die Fächer Evangelische Religionslehre und Philosophie übernimmt das Fach Katholische Religionslehre im Rahmen des Schulprogramms eine besondere Aufgabe im Bereich der Werteerziehung und der Sinnfindung. Dies hat zu einer engen Zusammenarbeit und Kooperation mit den Fachgruppen Philosophie und Evangelische Religion geführt; sie umfasst u.a. Absprachen zur partiellen Parallelisierung von Unterrichtsvorhaben sowie zu den wesentlichen Grundsätzen der Leistungsbewertung.
In der Einführungsphase machen einzelne Schüler_innen immer wieder davon Gebrauch, in beiden Fächern unterrichtet zu werden. Dies kann eine Entscheidung, welches Fach im Blick auf die Qualifikationsphase einem mehr liegt, leichter machen.
Trägt man sich mit dem Gedanken, in der Qualifikationsphase Katholische Religionslehre als Klausurfach weiterzuführen, dann müssen schon in der Einführungsphase Klausuren geschrieben werden. Auch wenn man sich noch nicht sicher ist, ob man Religion als schriftliches Fach weiterführen will, sollte man die Möglichkeit der Schriftlichkeit in der Einführungsphase als Experimentierfeld nutzen.
Schulinterne Lehrpläne für die Klassen 5 & 6:
Schulinterne Lehrpläne für die Klassen 7 - 9:
Schulinterner Lehrplan für die Oberstufe: