Je mehr Wasser im Ouzo, desto milchiger wird er. Je mehr Nebenalkohole, desto größer der Kater. Und der Weg zum Essig ist gar nicht so unähnlich zum Weg, den ein guter Wein von der Traubenlese zur Verkorkung nehmen muss.
Dies sind nur drei Beispiele der Erkenntnisse, die wir auf unserer Europareise im Chemie-Kurs der EF gesammelt haben. Nachdem die Reiselust in den Sommerferien ja coronabedingt relativ wenig vorhanden war, waren wir zunächst etwas skeptisch, als unser Chemielehrer uns davon erzählte, dass wir auf eine Reise durch Europa gehen würden. Doch schon als wir in Norwegen gestartet sind, erwartete uns die erste knifflige Aufgabe: Kari, eine Mitarbeiterin des Tourismusbüros in Stavanger, die eigentlich Altstadtführungen organisiert, sollte nun eine Gruppe ChemikerInnen betreuen – und wir mussten ihr Karteikarten zum Thema „Erdöl und Erdgas“ schreiben, damit sie kompetent über Siedepunkte, Fraktionierte Destillation und natürlich Van-der-Waals-Kräfte Auskunft geben kann. Kaum fertig, erwartete uns schon die nächste Herausforderung: James, der Pressesprecher eines Erdölunternehmens in Schottland, braucht einen Imagefilm über fossile Brennstoffe und die Alternativen – klar, dass wir helfen konnten. Und so ging es in die Niederlande zu den streitenden Zwillingen Thijs und Kees, nach Griechenland zum Wirt Panagiotis und nach Schweden, wo wir aktuell einem Jugendfußballer helfen, eine Kampagne gegen das Shisharauchen zu verstehen, natürlich im Hinblick auf Aldehyde und Ketone in Wasser und Tabak der Shisha.